Günter Grass-Haus

© Thomas Radbruch
Das Günter Grass-Haus präsentiert Leben und Werk des vielseitigen Künstlers. Bis zu seinem Tod im Jahr 2015 ging der Schriftsteller, Grafiker und Bildhauer in dem historischen Gebäude in der Lübecker Altstadt ein und aus, in dem er jahrelang sein Büro unterhielt. Heute trifft hier in einer einzigartigen Ausstellung authentisches Erleben auf interaktive Medien. In einem liebevoll eingerichteten Kolonialwarenladen können Besucherinnen und Besucher die Welt der wohl berühmtesten Romanfigur des Schriftstellers erkunden. Zwischen Aalen, Kartoffeln und Brausepulver wird die Geschichte des kleinen Blechtrommlers Oskar Matzerath lebendig, der die gesellschaftlichen Veränderungen zur Zeit des Nationalsozialismus genau beobachtet und mit lautem Getrommel und hellem Schrei kommentiert. Im Anschluss laden interaktive Medienstationen dazu ein, tiefer in das umfangreiche Werk und das spannende Leben von Günter Grass einzutauchen. Originalgrafiken zeigen, wie aufmerksam er seine Umwelt beobachtet hat und wie er mit Pinsel und Zeichenstift komplexe Ideen in alltäglichen Dingen einzufangen und darzustellen versuchte. Eine Auswahl seiner Skulpturen ist in einem idyllischen Garten zu sehen, der das Museum mit dem angrenzenden Willy Brandt-Haus verbindet. Auch für Kinder gibt es im Museum jede Menge zu erleben. Im Kolonialwarenladen können die Kleinen Waren prüfen und Produkte erforschen. Dann geht es mit der eigens von der Kinderbuchautorin Nadia Budde für das Haus entwickelten Geschichte »Alle an Bord?« quer durchs Günter Grass-Haus: Käpt’n Olek Schnarock ist seine Mannschaft abhandengekommen. Wer es schafft, vom Schiffskoch bis zum Steuermann alle wieder einzusammeln, der kann schließlich selbst auf einem Holzschiff nach Herzenslust Toben und Klettern. Das Museum präsentiert in einer viel beachteten Reihe auch andere Künstler, die ähnlich wie Günter Grass in mehr als einer Disziplin gearbeitet haben.