Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten

© Verein Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten
2009 wurde der Verein „Schwäbisches Literaturschloss Edelstetten“ gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft unter dem Ordinarius Professor Dr. Hans Wellmann gegründet. Er sollte eine literarische Brückenfunktion übernehmen für ein dialektmäßig wie geschichtlich so heterogenes Gebilde wie Bayerisch-Schwaben und dafür die Bewusstseinsbildung fördern. Die literaturhistorische Vergangenheit sollte über unsere Gegenwart die Zukunft erschließen. In einer vor wenigen Jahren erschienenen Anthologie zeitgenössischer Lyriker und Erzähler aus Bayerisch-Schwaben beschrieb sich unser Bezirk als „Keine laute Provinz“. Angesichts der Vielzahl bedeutender in Bayerisch-Schwaben lebender oder gebürtiger Dichter und Schriftsteller nimmt unsere Region aber durchaus eine überdurchschnittliche Position ein. Ob Heimat- oder deutscher Dichter von nationaler oder europäischer Dimension: Bayerisch-Schwaben ist präsent! Das Gedenken an die „Vorausgegangenen“ bleibt unsere Aufgabe, um zu zeigen, wie dichterische Schöpfungen auch in einer gewandelten Welt über der Zeit liegen können. Manche Dialektlyrik lehrt uns, dass unser Schwäbisch häufig genug und oft mehr als die Hochsprache die innere Seele der Menschen erreicht. Nicht wenige „Heimatdichter“ belegen, dass sie in der Vielfalt der schwäbischen Dialekte, der „Goldwährung der Sprache“ (Martin Walser), noch stärker das Herz der Menschen finden und Verständnis für frühere Zeiten, Gegenwartsimpulse und Zukunftsvisionen bringen können. „Wer hätte je gedacht, wie reich dieses literarische Schwaben ist und wie reich man es noch beschenken kann“ (Franz R. Miller)?