Informationen zur Vergabe von Fördermitteln für literarische Projekte, den Förderrichtlinien und dem Förderverfahren
Reguläre Projektförderung
Die ALG fördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien literarische Projekte, die geeignet scheinen, die Wirkung einer/ eines historischen oder zeitgenössische Autorin/ Autors oder eines literarischen Genres in der Öffentlichkeit zu verbreiten und zu vertiefen. Vorrangiges Kriterium ist dabei, ob das beantragte Projekt eine breite literaturinteressierte Öffentlichkeit ansprechen kann.
Es besteht für Mitgliedseinrichtungen der ALG und andere literarische Gesellschaften und Literaturmuseen die Möglichkeit, Zuschüsse für Lesungen, Literaturtage, Kongresse, öffentliche Symposien, Diskussionen, Aufführungen, Ausstellungen, Publikationen und andere Formen der Literaturvermittlung zu erhalten.
Anträge können literarische Gesellschaften, Literaturmuseen und literarische Gedenkstätten stellen.
Sollten Sie eine Beratung wünschen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Die Antragstellung kann per E-Mail in elektronischer Form erfolgen.
Vereinfachtes Förderverfahren
Das primäre Ziel der ALG bei der Einrichtung des sogenannten »vereinfachten Förderverfahrens« der Projektförderung ist es, mehr Veranstaltungen als bisher in einem fortlaufenden Bewilligungsverfahren zu fördern und damit die Vielfalt des literarischen Lebens noch stärker als bisher zu unterstützen.
Schwerpunkt sind dabei Veranstaltungen, die unter der geltenden Mindestfördergrenze des regulären Förderverfahrens von 1.000 € (als Einzelveranstaltung) liegen. Das bisherige Förderverfahren bleibt unberührt und wird durch das vereinfachten Förderverfahren lediglich erweitert und im unteren Zuwendungsbereich flexibilisiert.
Sollten Sie eine Beratung wünschen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Die Antragstellung kann per E-Mail in elektronischer Form erfolgen.
Projektförderung: Vererbt, vergöttert, vergessen? Über die Bedeutung und Vermittlung von Literatur als kulturelles Erbe
!!Fördervolumen bereits ausgeschöpft!!
Das Projekt rückt Literatur als kulturelles Erbe in den Fokus, untersucht unterschiedliche Facetten des literarischen Erbes und regt den öffentlichen Austausch darüber an.
ALG-Mitgliedseinrichtungen können Teil des Projekts werden, indem sie Vermittlungsprojekte beantragen. Projekte aus dem ländlichen Raum (Landgemeinden und Kleinstädte bis 20 000 Einwohner*innen), innovative Vermittlungsformate (digital und partizipativ) sowie Kooperationsprojekte werden bevorzugt gefördert. Unbedingt erforderlich für eine Förderung ist der Bezug zu mindestens einem unserer Unterthemen.
- Kulturelles Erbe und Nation/ Heimat
- Kulturelles Erbe und Geschlecht
- Sprache und kulturelle Identität
- Schwieriges Erbe/ Dark Heritage
- Unterschiedliches kulturelles Erbe in Ost und West
Folgede Vermittlungsformate stehen zur Auswahl:
- Veranstaltungsformat
- Partizipatives Format
- Digitales Format
Gefördert werden Projekte mit einer Summe von 850 bis 5.000 Euro. Es kann eine Vollfinanzierung beantragt werden. Es kann eine Vollfinanzierung beantragt werden.
Anträge können ab 1. März 2023 mit 6 bis 8 Wochen Vorlauf gestellt werden. Projekte müssen Ende Mai 2024 abgeschlossen sein. Die Bewilligung erfolgt fortlaufend, bis alle Mittel ausgeschöpft sind. Die Antragstellung kann per E-Mail erfolgen.
Im Jahr 2024 werden alle Förderprojekte in einer Virtual-Reality-Ausstellung präsentiert.
!!Fördervolumen bereits ausgeschöpft!!
FAQs
Reguläre Förderung: bis zum 31. Juli des Vorjahres oder bis zum 31. Januar des Projektjahres
Förderung vereinfachtes Verfahren: fortlaufend
Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen bei der Antragstellung sowie bei der Abrechnung. Melden Sie sich dazu per E-Mail oder telefonisch in der Geschäftsstelle.
Gerne können wir auch einen individuellen Beratungstermin per Telefon, Teams oder vor Ort vereinbaren.
Alle Formulare und Vorlagen finden Sie unter Downloads.
Die ALG fördert aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Projekte, die geeignet scheinen,
- die Wirkung einer/ eines historischen oder zeitgenössische Autorin/ Autors
- oder eines literarischen Genres in der Öffentlichkeit zu verbreiten und zu vertiefen.
Vorrangiges Kriterium ist dabei, ob das beantragte Projekt eine
- breite literaturinteressierte Öffentlichkeit ansprechen kann.
Die spezifischen Fördergrundsätze sind in den Förderrichtlinien nachzulesen. Schauen Sie sich untenstehend auch die geförderten Projekte des Vorjahres an oder das ALG-Projektarchiv.
Die Förderkriterien unterscheiden sich je nach Projekthaushalt. Bitte entnehmen Sie die einzelnen Förderkriterien den Förderrichtlinien für
Sie können Ihren Förderantrag per E-Mail oder oder per Post einreichen. Wir bevorzugen die elektronische Form. Im Anschluss erhalten Sie eine Eingangsbestätigung per E-Mail. Über die Förderentscheidung werden Sie ebenfalls per E-Mail benachrichtigt.
Förderverträge werden per Post verschickt.
Der Verwendungsnachweis kann per E-Mail eingereicht werden (Unterschrift notwendig).
Geförderte Projekte
Heinrich von Kleist-Gesellschaft
Jahrestagung 2023 „Kleists Berlin: Von der Stadtöffentlichkeit zur nationalen Öffentlichkeit“
Die durch die ALG geförderte Tagung „Kleists Berlin: Von der Stadtöffentlichkeit zur nationalen Öffentlichkeit“ hat vom 23.-35 November 2023 an der Freien Universität stattgefunden. Im Zentrum stand zum einen die Frage nach der Bedeutung Berlins im Kontext der Diskussion um die Entstehung moderner Öffentlichkeiten, zum anderen ging es um Kleists spezifischen Beitrag dazu, insbesondere um seine 1810/11 publizierten „Berliner Abendblätter“. Die Tagung hat damit stadtgeschichtliche und öffentlichkeitstheoretische Fragestellungen miteinander verbunden, was – wie bereits am Eröffnungsabend deutlich wurde – äußerst produktiv war.
Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft
Symposium ,Literarische Wertungen und Preise – Eine Reflexion zum Anlass von 100 Jahren Kleist-Preis an Wilhelm Lehmann 2023″
Die Wilhelm-Lehmann-Tage 2023 sind in mehrfacher Hinsicht als bemerkenswerte
Veranstaltung geplant gewesen: Sie sollten zum Sterbetag Lehmanns, dem 17. November,
stattfinden; sie sollten das Jubiläum von 100 Jahren Kleist-Preis an Wilhelm Lehmann
berücksichtigen, sie sollten einen Rahmen für die Verleihung des Wilhelm-Lehmann-Preises
darstellen und erstmals einen wissenschaftlichen Austausch eben zu der Praxis von
Preisverleihungen und literarischer Wertung ermöglichen. All diese Absichten sind mit dem
Symposium, das am 17./18. November im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) der
Christian-Albrechts-Universität (CAU) in Kiel stattfand, mit der Preisverleihung an den Lyriker
Jürgen Nendza am 17. November sowie der Lesung des Preisträgers am 18. November, die
ihren Ort in Eckernförde hatten, einmal im Ratssaal, am anderen Tag im Schleswig-
Holsteinischen Künstlerhaus, erfüllt worden
Robert Walser-Gesellschaft
Jahrestagung der Robert Walser-Gesellschaft
„Das Theater, ein Traum – Robert Walser und die Bühne“
Titelgebend ist für die Jahrestagung Walsers Ende 1918 in der Neuen Zürcher Zeitung erschienener Text, der ein Lob des Theaters und der Phantasie anstimmt, den auf der Bühne entstehenden Traum als „Befreier“ durch die Identifikation des Zuschauers mit dem Spiel auf den Brettern, die die Welt bedeuten, feiert („Wie ein Wanderer zog eigenes Erlebtes durch das Leben im Drama“). Geplant ist ein Programm, das die Frage der (aktuellen) Aufführbarkeit von Walsers Texten (z.B. des Jugendstücks Der Teich in der Inszenierung von Gisèle Vienne oder Nikolausʼ Habjans Puppentheaterinszenierung Doch bin ich nirgend, ach! Zu Haus) ebenso thematisiert wie die Tatsache, dass Robert Walsers Texte maßgeblich durch Arbeiten seines Bruders Karl Walser geprägt wurden, der u.a. für das Theater Max Reinhardts die Bühnenbilder gestaltete. Bisher wurde zudem kaum beachtet, dass Walser als literarischer Journalist, der für Zeitungen in Berlin, Frankfurt, Zürich und Prag schrieb, ein anderes Verhältnis zum Theater hatte als zeitgenössische Dramatiker wie etwa Frank Wedekind. Seine ‚hybriden‘ Texte changieren nicht selten auf der Grenze zwischen Prosa, Lyrik und Dramatik – und sie sind zudem an die regionalen Spezifika des Theaterlebens ebenso gebunden wie an aktuelle Diskussionen im Feuilleton, an die „leichte Muse“ des Varietés und der Operette.
Bei der Veranstaltung Schubarts Volkslieder handelte es sich nicht um einen konventio-
nellen Liederabend, sondern um eine Veranstaltung, die sich aus einem Mix aus Musik,
Poesie und historischen Erläuterungen zusammensetzte. Der Abend zeigte eine bisher
kaum bekannte Seite des Dichters und Musikers Schubart, der viele seiner engagierten
Gedichte über das einfache Volk selbst vertont hat. Als Lieder sollten diese Texte das un-
gebildete Volk direkt erreichen. Es agierten ein Pianist, ein Rezitator, eine Moderatorin
und zwei Sänger.
Durch die kundige Erläuterung der Kontexte von Schubarts Liedern und die Konzentra-
tion auf die Liedtexte wurde der musikalische Vortrag der vertonten Version so vorbe-
reitet, dass die Lieder beim Publikum entsprechend wirkten und ‚ankommen‘. So wurde
den Laien deutlich gemacht, dass es sich hier um engagierte politische Kunst handelt.
Diese bisher nur selten öffentlich präsentierten Gedichte und Lieder wurden in einer
ebenso kurzweiligen wie interessanten Veranstaltung von hochkarätigem Personal prä-
sentiert. Vor jedem gesungenen Lied standen einige historische Erläuterungen und die
Rezitation von Schubarts Gedichttext, was die Wirkung und das Verständnis des Lied-
vortrags vertiefte.
Das Publikum nahm die Idee des Abends begeistert auf und dankte den Künstler*innen
mit anhaltendem Applaus.
Internationale Rilke-Gesellschaft
40. Jahrestagung der Internationalen Rilke-Gesellschaft, 100 Jahre Duineser Elegien
Die in Rilkes letztem Lebensort Sierre/Schweiz ausgerichtete 40. Jahrestagung der Internati-
onalen Rilke-Gesellschaft ‚100 Jahre Duineser Elegien‘ hat sich mit Entstehung, Text und Re-
zeption des nach Meinung des Autors (und eines Großteils der Rilke-Forschung) wichtigsten
Werks Rilkes in neuen Perspektiven auseinandergesetzt. Teilgenommen haben insgesamt 90
Personen, darunter Vortragende aus fünf Ländern. Tagungsort war der Festsaal des Rathau-
ses von Sierre, zu Rilkes Zeit der von ihm oft besuchte Speisesaal des Hotels Bellevue.
Eröffnet wurde die Tagung von einer ausführlichen Einleitung des trinationalen Organisations-
teams (Dr. Lucas Gisi, Bern; Prof. Dr. Torsten Hoffmann, Stuttgart; Prof. Dr. Moira Paleari,
Mailand), das den Akzent auf die Fertigstellung der Duineser Elegien vor 100 Jahren, die zahl-
reichen Übersetzungen sowie die nicht-akademische Rezeption legte (u.a. bei Loriot und in
der Gegenwartsliteratur). Es folgte der Festvortrag des Büchnerpreis-Träges Clemens J. Setz
(Wien), in dem Setz auf narrative Weise seiner Beziehung zu Rilkes Werk nachging. Die Rede
wird ebenso wie die akademischen Vorträge in den nächsten Blättern der Rilke-Gesellschaft
nachzulesen sein, die im Herbst 2024 erscheinen sollen. Das Vortragsprogramm – das dem
Programm entnommen werden kann und hier nicht im Einzelnen rekapituliert werden soll –
wurde am Donnerstag eröffnet von Prof. Dr. Christoph König (Osnabrück), dem Herausgeber
der neuen Rilke-Edition, deren erster Band (der die Duineser Elegien enthält) wenige Wochen
nach der Tagung erschienen ist. Abgeschlossen wurde es am Samstag von Prof. Dr. Sandra
Richter (Marbach), die von der Neuerwerbung des bedeutenden Gernsbacher Rilke-Archivs
durch das Deutsche Literaturarchiv in Marbach berichtete.
Phantastische Bibliothek Wetzlar
Literarisches Symposium „Climate Fiction oder Wie kann man das Klima erzählen?“
Die „Wetzlarer Tage der Phantastik“ finden seit 1981 statt und werden seit der Gründung
der Phantastischen Bibliothek Wetzlar von dieser ausgerichtet. Deren Kernanliegen ist,
phantastische Literatur in allen ihren Facetten zu sammeln und sichtbar zu machen. Das
literarische Symposium der „Wetzlarer Tage der Phantastik“ hat zum Ziel, literarische und
literaturwissenschaftliche Diskurse rund um die Phantastik einem breiteren als nur dem
Fachpublikum bekannt zu machen und Menschen über phantastische Literatur ins Gespräch
zu bringen.
Es ist bereits seit längerem eine gute Tradition zum kulturellen Jahresabschluss der
Reuterstadt die Fritz-Reuter-Bühne aus Schwerin zu Gast in der Reuterstadt Stavenhagen zu
haben. Und so begeisterte auch im Jahr 2023, am 08. Dezember, die Niederdeutsche Bühne
aus der Landeshauptstadt Schwerin mit ihrem aktuellen Weihnachtsstück ‚Wo de
Wiehnachtsmann wahnt‘ Alt und Jung.
Unter dem Motto: „De Stierns funkeln an’n Häben, de Snei lücht witt, dat is bitterkolt. In
disse Nacht gäben de Minschen Acht, dat dat Füer in’n Hierd nich utgeiht. Up denn’ einsam’,
ollen Hoff slapen nu all, all bet up ein … Tomte Tummetot.“ (Astrid Lindgren) begaben sich
die Schauspieler*innen auf die Suche nach dem Weihnachtsmann. Ausgehend von
Mecklenburg, mit seinen altbekannten Liedern, Märchen und Sagen aus der Region, führt
die Reise weiter durch die Länder rund um die Ostsee.
Gellert-Museum
durchlaucht. Projekt zu C. F. Gellert. Lesung, Gespräch am 2.8.2023 und Publikationserwerb
In Kooperation mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst und dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig
erschien im Sommer 2023 ein Schuber »durchlaucht« mit neuen Texten, inspiriert von Gellertschen Themen.
In einem teamorientierten Prozess entstanden Illustrationen in verschiedenen Techniken sowie Layout,
Handsatz und Bindung zu jedem Einzeltext. Die Studierenden sollten gemeinsam den Weg von der Idee bis
zur fertigen Publikation durchlaufen. Die Werkstattleiter und der zuständige Prof. Weihrauch wählten
unverändert die Gellertfabel »Der Maler« für ein eigenes Heft, das dem Schuber beigefügt ist. Darüber
hinaus entstand eine Grafikmappe. Das Projekt mit 35 Beteiligten wurde fotodokumentarisch begleitet.
Das Kurzvideo bleibt unter www.gellert-museum.de > Guckkasten »durchlaucht« abrufbar.
nsere bisherige Website lief nun schon über 10 Jahre und
war in technischer Hinsicht teilweise in die Jahre gekommen. Vie-
les musste von uns umständlich „händisch“ bearbeitet werden.
Vor allem mangelte es an komfor tablen Möglichkeiten zur Anmel-
dung zu den Veranstaltungen oder auch zu Terminbesichtigungen
des Heine-Hauses.
Nun haben wir unsere Website von Grund auf erneuer t. Es gibt
wesentliche Verbesserungen in vielen Details.
Die neue Website ist informativer und komfor tabler : die vier
nächsten Termine findet man jetzt immer direkt auf der Star tsei-
te. Unter dem Menuepunkt Programm sieht man die Übersicht
über alle kommenden Veranstaltungen. Dor t kann man nun auch
mit wenigen Klicks online Plätze reser vieren. Auch zur Besichti-
gung des Heine-Hauses lässt sich komfor tabel direkt über unsere
Seite ein Termin vereinbaren.
Im Film mischen sich die letzten optimistischen und ironischen Briefe des an TBC leidenden und sterbenden Schriftstellers Tschechow mit dem spannenden Reisetagebuch der Regisseurin, der Aufzählung der Todesstufen durch den behandelnden Arzt, der nur noch palliativ wirken kann, und dem meditativen Erzählen aus Nathalie Sarrautes Essay „Ich sterbe“, den letzten Worten Tschechows in Badenweiler.
Lesung aus den skurrilen ukrainischen Erzählungen, u.a. aus „Taras Bulba“, dem Saporoger Kosaken, der im Freiheitskampf sein Leben ließ. Es lesen die Theaterkünstlerin Erica Risch (Landau i. d. Pfalz) und der Schauspieler Jürgen Reitz (Saarbrücken).
Eine musikalische Entdeckungsreise, die von den seelenvollen Weisen und fröhlichen Tanzrhythmen der chassidischen Klezmorim bis zu Jazz-Inspirationen der jüdischen Diaspora New Yorks reicht. Dazu gehören auch eigene Kompositionen des Trios sowie Lieder auf Deutsch, Jiddisch und Russisch.
Lettrétage
Zeichen setzen
Konferenz mit Abendveranstaltung von hören-den Literatur-Veranstalter*innen, Tauben Au-tor*innen und Literatur-Kurator*innen
Die Lettrétage lud im Oktober 2023 hörende Literatur-Veranstalter*innen, Taube Autor*innen und
hörende wie Taube Kurator*innen zu einer dreitägigen nicht-öffentlichen Konferenz mit
öffentlicher Abendveranstaltung nach Berlin ein (insg. 10 Personen, die überwiegend in Berlin
leben, aber bundesweit agieren). Ziel war, einen Erfahrungsaustausch zwischen den literarischen
Welten hörend – Taub zu initiieren, in dem künstlerische und organisatorisch-
veranstaltungspraktische Fragestellungen behandelt werden, und die literarisch-ästhtischen
Konferenzinhalte in konzentrierter Form dem Publikum vorzustellen.
Die von der ALG gewährte Förderung ermöglichte der Internationalen Tieck-Gesellschaft (ITG)
die Durchführung der öffentlichen Tagung Ludwig Tieck. Seine Vorbilder, seine Zeitgenossen; sie
wurde eine Komplementärfinanzierung für diejenigen Mitglieder unserer Gesellschaft, die – aus
je spezifischen, guten Gründen – die entstehenden Kosten nicht aus Eigenmitteln bestreiten
konnten. So war es möglich, dass konzeptionell erwünschte Tagungsprogramm auch tatsächlich
anzubieten.
Die Vortragsfolge wurde am 4. und 5. Juni 2023 im Museum der Dresdner Romantik angeboten,
und sie fand guten öffentlichen Zuspruch; die räumlichen Kapazitäten des Museums, das sicher
in historischen Räumen befindet, waren damit ausgeschöpft: Bei allen Vorträgen waren mehr als
30 Personen anwesend, darunter alle auswärtigen Referent:innen; und auch die Kollegen Holger
Birkholz (Dresden) und Wolfgang Mende (Pirna) hatten sich nicht nur für die eigene Sektion von
ihren Berufspflichten beurlaubt. Entsprechend ertragreich waren die Gespräche nach den
jeweiligen Vorträgen, zu denen es auch kundige Beiträge aus dem Dresdner Publikum gab.
Ursprünglich bereits 2020 geplant, dann jedoch durch Corona verhindert, hatten wir diese Tagung mehrfach neu angesetzt, bis sie nun vom 18. bis 20. Mai endlich stattfinden konnte. Daß sie dennoch mehr sein konnte als eine Tagungsruine aus präcoronalen Tagen, verdankt sich dem Umstand, daß für nun ausgefallene teils neue Vortragende gewonnen werden konnten. Bochum wurde gewählt, weil die dortige UB Ernsts reiche Bibliothek besitzt. Gefördert von der ALG, in Kooperation mit der UB und der Universität Bochum, speziell mit dem Komparatisten Peter Goßens, sowie mit der Literarischen Gesellschaft Bochum, waren alle Voraussetzungen für eine schöne Tagung gegeben
Komik und Macht“ war das zentrale Thema zum Jubiläum des 10. Kasseler Komik-
Kolloquiums, zu dem die Stiftung Brückner-Kühner und ihre Partnerinstitutionen vom 6. bis 12.
Mai an verschiedene Orte in Kassel eingeladen hatten. Das von Dr. Friedrich W. Block
kuratierte Festival richtete sich an alle, die Freude an Literatur und Sprachkunst im Bereich des
Komischen haben, und bot eine Woche lang ein einzigartiges Programm
E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft
Zu E.T.A. Hoffmanns 247. Geburtstag – Lesung, Libation, Rezeption
Mit der zweiteiligen Veranstaltung „Zu E.T.A. Hoffmanns 247. Geburtstag – Lesung, Libation,
Rezeption“ am 24. Januar 2023, ließen sich die genannten Aufgaben der Gesellschaft in exemplari-
scher Weise miteinander verbinden. Begonnen wurde sie auf dem Friedhof III der Jerusalems- und
Neuen Kirche (Berlin) am Grab von E.T.A. Hoffmann mit einer Lesung der Schauspielerin
Elisabeth Richter-Kubbutat aus Hoffmanns „Klein Zaches, genannt Zinnober“. Im Anschluß daran
wurde der Geburtstag Hoffmanns mit einer traditionellen Libation am Grab des Dichters begangen.
Der zweite Teil der Veranstaltung war der Hoffmann-Rezeption bei Heimito von Doderer und
Franz Fühmann gewidmet.
Literaturzentrum Neubrandenburg
Privates Zeugnis oder Zeitdokument? Briefe in Kunst und Literatur
Der 90. Geburtstag und der 50. Todestag von Brigitte Reimann wurden zum Anlass für ein
Jahresprogramm genommen, dessen Schwerpunkt auf ihrer Briefliteratur lag. Auch über
Brigitte Reimann hinaus finden Briefe und Tagebücher, weil sie als authentische Zeitzeugnisse
gelten, seit vielen Jahren ein großes Leseinteresse. Diese Annahme sollte im Projektjahr
hinterfragt werden. Des Weiteren sollten auch die persönlichen und gesellschaftlichen
Verhältnisse, unter denen sie geschrieben wurden, in den Blick genommen werden.
Gegenwärtige Aspekte sollte eine Kunstaktion mit Bildenden Künstlerinnen und Künstlern
sowie Autorinnen und Autoren aus der Region einbringen. Im Rahmen des Projekts ist dies
erfolgreich gelungen.
Literaturmuseum Theodor Storm
Zwei Veranstaltungen Lesung und Theateraufführung „Die Regentrude“
Aus Anlass des 160. Jahrestages steht das Veranstaltungsprogramm des Museums 2023 ganz im Zeichen von Storms Märchen „Die Regentrude“. Mehrere Lesungen, Vorträge und eine Aufführung eines Theaterstücks für Schulklassen in Kooperation mit dem Landestheater Eisenach waren geplant und konnten dank der Förderung erfolgreich durchgeführt werden.
Beide Veranstaltungen wurden vom Publikum und den Besuchenden sehr positiv aufgenommen und verstärken so die Attraktivität und Anziehungskraft des Museums vor Ort und über die regionalen Grenzen hinaus. Die Beziehung mit dem Landestheater Eisenach konnte sich durch die Kooperation vertiefen und weitere gemeinsame Planungen sind in Aussicht. Die Theodor-Storm-Schule profitiert von unserer Zusammenarbeit und das Museum freut sich über Schulklassen, die das Museum besuchen und mehr über Storms Leben und Werk erfahren.
Stiftung Lyrik Kabinett
Held*innen auf Probe. Die Klassiker des Mittelalters neu gelesen in München
Die Auseinandersetzung mit der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters ist hochgradig spannend und hat eine nicht unproblematische Geschichte. Texte wie das Nibelungenlied, der Parzival, der Tristan oder auch der Minnesang wurden in der Romantik utopisch verklärt, im 19. Jahrhundert zur Nationalliteratur erklärt und im Nationalsozialismus völkisch vereinnahmt.
Nachdem sie für die Gegenwartsliteratur lange kaum eine Rolle gespielt haben, ist in den letzten Jahren das Interesse wieder gestiegen. Die Texte, die vielfach Übertragungen und Nachdichtungen aus anderen Sprachen sind, geraten in den Blick als Bestandteil einer europäischen Literatur und in ihrem dynamischen Zustand zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit, der auch für die heutige Dichtung wieder kennzeichnend ist.
Zu diesem neuen Interesse haben auch Ulrike Draesner und Tristan Marquardt beigetragen. Beide sind selbst literarisch aktiv, beide haben promoviert in Mediävistik. Draesner hat in ihrem Buch Nibelungen. Heimsuchung, das 2016 bei Reclam erschienen ist, zu den berühmten Jugendstil-Illustrationen von Carl Otto Czeschka neue Gedichte mit Nibelungen-Stoff verfasst. Ihr Essayband Heimliche Helden (Luchterhand 2013) beschäftigt sich mit den vielfachen Funktionen von Held*innen in der erzählten Welt. Marquardt hat 2017 gemeinsam mit Jan Wagner die breit rezipierte Anthologie „Unmögliche Liebe“ (Hanser Verlag) herausgegeben, in der an die 70 Dichterinnen und Dichter literarische Neuübertragungen des Minnesangs vorgelegt haben.
In der geplanten Veranstaltungsreihe widmen sich Ulrike Draesner und Tristan Marquardt nun den deutschsprachigen Klassikern der mittelalterlichen Erzählliteratur: Im Fokus stehen an je einem Abend zunächst die in Versform verfassten höfischen Romane Parzival von Wolfram von Eschenbach und Tristan von Gottfried von Straßburg – beides Neudichtungen anderssprachiger Vorlagen – sowie das Heldenepos Nibelungenlied, das auf mündlich überlieferten Sagenstoffen basiert. Gemeinsam mit je einem Gast aus Kunst oder Wissenschaft präsentieren sie die Werke und lesen neue Übersetzungen ausgewählter Passagen. Gleichzeitig fragen sie im Gespräch, inwiefern die Texte für die heutige Literatur von Relevanz sein können, vergleichen gegenwärtige und mittelalterliche Vorlieben, Besessenheiten und Fehlstellen und diskutieren die vielschichtige Rezeptionsgeschichte.
Christoph Martin Wieland (1733-1813) ist ein schreibendes Multi-Talent: Er ist Dichter, Übersetzer, Herausgeber der ersten erfolgreichen Kulturzeitschrift in Deutschland, Erzieher, Philosoph, Kulturhistoriker, Literaturwissenschaftler und leidenschaftlicher Briefeschreiber. In seinem langen Leben wurde er zum Zeugen bedeutsamer gesellschaftlicher Veränderungen, die durch die Französische und durch die Industrielle Revolution ausgelöst wurden.
Er beschäftigte sich intensiv mit politischen Fragen und entwarf eine ideale Gesellschafts- und Regierungsform. Diese Aspekte werden bei den 3. Biberacher Wieland-Tagen, einer Veranstaltung der Wieland-Gesellschaft e.V., in verschiedenen Darbietungen unter dem Leitthema „Wieland und Gesellschaft“ beleuchtet.
Wieland-Gesellschaft e.V.
https://www.wieland-gesellschaft.de/wielandtage2022/
Literarisches Zentrum Gießen
„Schauerroman“. Lesung und Gespräch mit Gerhard Henschel in Gießen
Moderation: Julia Stein (Kempowski-Gesellschaft)
Es ist das Jahr 1992, Frühling. Martin Schlosser ist dreißig Jahre alt, Schriftsteller, und arbeitet an seinen ersten Büchern. Er genießt die Zeit, zieht um die Häuser, lernt viele Menschen kennen und singt, zu seiner eigenen Verwunderung, eines Nachts mit der Streetworkerin Domenica Niehoff im Vollmondschein einen Kanon. Auf seinen Lesereisen lernt er die neuen Bundesländer von ihren Schattenseiten kennen, verliebt sich immer wieder, bleibt aber überzeugter Single. Während er als Journalist und Autor immer erfolgreicher wird, geht es seinem verwitweten Vater in der emsländischen Kleinstadt Meppen immer schlechter. Dieser versinkt in Selbstmitleid und Zynismus und macht Martin das Leben schwer. Lustiger geht es hingegen in Martins chaotischer WG in Kreuzberg zu, dem »Kindergarten ohne Aufsichtspersonal«, in dem nicht allzu großer Wert auf Ordnung und Sauberkeit gelegt wird. »Die lustigste aller BRD-Chroniken« (Die Zeit).
Gerhard Henschel (*1962 in Hannover) lebt als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg. Er ist bekannt für seine Familienromane, darunter den Briefroman Die Liebenden (2002). Zudem ist er Autor zahlreicher Sachbücher. Er wurde unter anderem mit dem Hannelore-Greve-Literaturpreis, dem Georg-K.-Glaser-Preis und dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet.
In Kooperation mit der Kempowski-Gesellschaft und dem Arbeitsbereich Literatur I Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen, gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Literarisches Zentrum Gießen
https://www.lz-giessen.de/de/Schauerroman-940/
Heine-Haus-Hamburg
Zum 225. Geburtstag von Heinrich Heine. „Von Angesicht zu Angesicht. Heinrich Heine Porträts“ in Hamburg
Der 225. Geburtstag Heinrich Heines am 13. Dezember 2022 ist Anlass für eine kleine Ausstellung seiner Bildnisse im historischen Gartenhaus seines Onkels Salomon, dem heutigen Heine-Haus. Sowohl Original-Stiche und -Lithographien aus dem 19. und 20. Jahrhundert wie von Julius Giere, Jacob Felsing, Ferdinand Bahmann, August Friedrich Pecht, Charles-Remy Jules François, als auch moderne Darstellungen von Horst Jansen, Andreas Kaps sollen präsentiert werden.
Zusätzlich werden eigens für die Ausstellung Porträts der Künstler Kay Hackemann, Thomas Kälberloh, Friederike Näscher, Albert Schindehütte und Conny Theis zu sehen sein.
Die historischen Objekte stammen zum größten Teil aus dem Bestand des Heine-Hauses. Einige weitere Porträts werden als Faksimiles ausgestellt. Wie sahen Heines Zeitgenossen und wie sehen Künstler unserer Zeit den berühmten, bewunderten, aber auch gehassten Dichter? Diesen polithaltigen Komplex soll eine Gegenüberstellung unterschiedlicher Heine-Porträts heutigen Betrachtern vor Augen führen.
Daraus ergibt sich die nächstliegende Frage: Wie sah Heine sich selbst, welche Darstellungen hat er geschätzt und welche abgelehnt? Wie lassen sich die Aussagen seiner Zeitgenossen mit historischen Ansichten in Einklang bringen? Welches Bild, welche Bilder können sich heutige Betrachter vom Aussehen des Dichters machen? Das sind generalisierbare Fragen, mit denen die Ausstellung aufwarten wird.
Bilder erzählen zudem selbst Geschichten, so haben auch die unterschiedlichen historischen Porträts neben ihrer eigentlichen Entstehungsgeschichte auch die ihrer Provenienzen.
Heine-Haus-Hamburg
https://www.heine-haus-hamburg.de/aktuelles/von-angesicht-zu-angesicht/
Friedrich-Wolf-Gesellschaft
Veranstaltungsreihe: „Die Waldsiedlung Lehnitz als literarischer und historischer Ort“
Die Friedrich-Wolf-Gedenkstätte ist ein seit Jahrzelmten ausgewiesener literarischer und historischer Ort. Die Veranstaltungen der Friedrich-Wolf-Gesellschaft beschäftigen sich nicht nur mit der Literatur des Namensgebers, sondern sind generell der zeitgenössischen und der DDR-Literatur sowie der regionalen Kulturgeschichte verpflichtet. Daraus entstand die Veranstaltungsreihe „Die Waldsiedlung Lehnitz als literarischer und historischer Ort“. Neben dieser Reihe organsiert die Gedenkstätte weitere Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder, die nicht Gegenstand dieses Antrages sind.
Kinder des Sisyfos Freundeskreis Erasmus Schöfer
Gedenkveranstaltung: Zur Erinnerung an Erasmus Schöfer, Köln
Das Literaturhaus Köln, Kinder des Sisyfos – Freundeskreis Erasmus Schöfer und andere laden für Montag, den 10. Oktober 2022, 19.30 h zu einer Gedenkveranstaltung für Erasmus Schöfer ein.
An sein vielfältiges Werk und seine engagierte Arbeit – von der Doktorarbeit über Heidegger bis zur Roman-Tetralogie Die Kinder des Sisyfos – erinnern Weggefährt*innen, Familie und Freunde. Ein Abend unter anderem mit Volker Dittrich, Aila Ben Franken, Timo Ben Schöfer und Enno Stahl über einen Autor, dessen Romane und Gedichte immer helfen sollten, die Welt zu verändern – und die ihm doch nie nur Mittel zum Zweck waren.
Veranstaltungspartner: Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, Kinder des Sisyfos – Freundeskreis Erasmus Schöfer e. V., Kulturamt der Stadt Köln, VS NRW, Literatur-in-Köln-Archiv (LiK) der Stadtbibliothek Köln
Kinder des Sisyfos Freundeskreis Erasmus Schöfer
https://www.erasmusschoefer.de/2022/10/06/gedenkveranstaltung-fuer-erasmus-schoefer/
Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft
Jahrestagung der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft: ‚Der grüne Gott‘
Eröffnung Lehmann-Tage 2022 am 18.11.22, 19 Uhr, mit einem musikalisch-literarischen Programm mit der Schauspielerin Rachel Behringer und dem Trio Nidaš: „Als ob die Landschaft eine Bühne sei“. Rachel Behringer liest aus Wilhelms Lehmanns Gedichtband „Der grüne Gott“, das Trio Nidaš – David Arbeiter, Klarinette, Svenja Lippert, Violine und Niels Rathje, Gitarre – interpretiert die Texte mit Komponenten des Klezmer, der Klassik, des Tangos und des Gypsy Swings.
Fortsetzung am 19.11., 10 Uhr, mit Vorträgen, weiteren Lyrik-Lesungen und einer Podiumsdiskussion: Rachel Behringer setzt poetische Akzente mit Texten von Lehmann, Loerke und Dichter*innen des 21. Jahrhunderts. Der Literaturwissenschaftler Wolfgang Menzel spricht zu „Oskar Loerke, Wilhelm Lehmanns Dichterfreund“, der Autor Carsten Kluth unternimmt einen „Versuch über Wirklichkeit und Wirkung von „Nature Writing“; gemeinsam mit dem Theologen Dirk Schmid umkreisen die beiden Vortragenden im von Beate Kennedy moderierten Podiumsgespräch den „Grünen Gott“ – und beziehen das Publikum in das Gespräch mit ein.
Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik
Tagung „Die Schullesung – ihre Bedeutung und Wirkung!“ und Abschlussprogramm der 4. Tage der Poesie in Sachsen
Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik
https://lyrikgesellschaft.de/4-tage-der-poesie-in-sachsen/
Carl-Einstein-Gesellschaft/Societé-Carl-Einstein
Gottfried Benn und Carl Einstein: Freundschaft, Netzwerke, Themen, Münster
Münster vom 15.-17. September 2022
Die Freundschaft von Gottfried Benn und Carl Einstein entstand in ihrer expressionistischen Phase im Kontext des Aktions-Kreises um Franz Pfemfert und in der gemeinsamen Brüsseler Zeit im Ersten Weltkrieg. Bislang noch weniger präsent ist die intensive Fortführung der Beziehung im Berlin der 1920er Jahre. Obwohl keine direkten Briefe zwischen den beiden überliefert sind, bietet die jüngst publizierte Korrespondenz Carl Einsteins der Jahre 1904-1940 (hg. v. Klaus H. Kiefer und Liliane Meffre, Stuttgart 2020) mit ihren zahlreichen Erwähnungen Benns und gemeinsamer Bekannter vielfältige Einblicke in das Verhältnis der beiden Autoren, ihre sich überschneidenden Netzwerke sowie Hinweise auf Themen, die sie gemeinsam oder auch je einzeln beschäftigten.
Die Carl-Einstein-Gesellschaft/Société Carl Einstein und die Gottfried-Benn-Gesellschaft nehmen dies zum Anlass für eine gemeinsame Tagung, auf der diese faszinierende Konstellation in ihrem Umfeld genauer in den Blick genommen werden soll. Das internationale Organisationskomitee hat dabei vorläufig drei thematische Schwerpunkte ausgemacht, die jedoch nicht als exklusiv zu betrachten sind:
1. Expressionistische und postexpressionistische Netzwerke – von F. Pfemferts Aktion zu H. von Wedderkops Querschnitt und darüber hinaus
Hierbei stellt sich insbesondere die Frage, wie der Übergang aus den recht gut erforschten expressionistischen Zirkeln in die Netzwerke der 1920er Jahre vor sich gegangen ist, in denen nun andere Publikationsorgane in den Vordergrund traten. Wo finden sich hier personale, mediale und thematische Konstanten, was änderte sich? Und wie sehen die weitere Entwicklung in Richtung Drittes Reich/Exil und (für Benn) dann die Situation in der Nachkriegszeit aus, national wie vor allem auch international? Eine Perspektive auf die Vernetzung diverser Akteure verspricht hier neue Aufschlüsse zur Literatur sowohl der 1920er Jahre als auch noch der Jahrhundertmitte.
2. Kolonialismus und Exotismus als gemeinsames Thema
Die Kunst und die Theorie des Expressionismus sind vielfältig mit der europäischen und damit auch der deutschen kolonialen Vergangenheit verflochten. Während sich Carl Einstein bekanntermaßen intensiv mit afrikanischer Plastik auseinandergesetzt hat und in seiner Zeit in Brüssel im Kongomuseum in Tervuren (heute: Königliches Museum für Zentral-Afrika) tätig war, gewann dieses Thema in der Lyrik Benns vor allem in den 1920er Jahren stärker an Präsenz (Osterinsel, Banane, Ostafrika …), ist aber auch schon zuvor in Gestalt eines breiter zu fassenden Exotismus und Primitivismus vielfach im Werk präsent. Aus den jüngsten kulturellen und kulturpolitischen Debatten u.a. über die Frage nach dem Umgang mit kolonialer Raubkunst sollen hier neue Diskussionsansätze zur Beleuchtung des jeweiligen Eingebundenseins der beiden Autoren in diesen Kontext gewonnen werden.
3. Avantgardepoetik, Gattungsfragen und die Idee der ‚absoluten Prosa‘
Für Benn dient Einsteins Bebuquin (1912) noch im Jahre 1944 als Idealbeispiel ‚absoluter Prosa‘. Dieses Verhältnis von Programmatik und Form versteht sich jedoch keineswegs von selbst. Schon Benn und Einstein scheinen mit diesem Begriff durchaus Unterschiedliches zu meinen, hinzu kommt eine zeitliche Entwicklung: Wie lässt sich etwa Einsteins Beharren auf der Avantgarde-Programmatik in Georges Braque (1934) mit seiner Verabschiedung derselben in Fabrikation der Fiktionen aus derselben Zeit vereinbaren? Die Gattungsfragen der emphatischen Moderne, von den zahlreichen Kurzprosaformen über Gehirne. ‚Novellen‘ (1916) bis zum ‚Roman‘ des Phänotyp (1944), könnten im Fall Benns unter diesem Aspekt noch einmal mit Gewinn neu aufgerollt werden.
Die drei Fragenkreise und mögliche weitere Gegenstände können in unterschiedlicher Gewichtung sowohl mit einem stärkeren Blick auf lebensweltliche Kontexte als auch fokussiert auf das literarische und essayistische Werk Benns, Einsteins und ihrer Zeitgenossen betrachtet werden.
Christoph Martin Wieland-Stiftung Biberach
Projekt: „Klassiker mit Tiefgang“ in Biberach
Ein Projekt der Wieland-Stiftung im RAhmen des Kinder- und Jugendliteratursommers BAden-Württemberg 2022
Rund 30 Jugendliche setzten sich von April bis August 2022 in unterschiedlicher Weise mit dem Viergestirn der Weimarer Klassik auseinander – mit Texten von Schiller und Goethe, Herder und Wieland. Entstanden ist eine Performance, die die historischen Texte unserer Gegenwart gegenüberstellt. Wer die Performance „WIR. Klassiker mit Tiefgang“ verpasst hat, kann sie nun digital anschauen.
Wofür stehst du ein? Wofür stehst du auf? Wie funktioniert unsere Gemeinschaft? Das sind Fragen, die in der Theater-Performance „WIR. Klassiker mit Tiefgang“ ihren Raum finden. Jugendliche haben in einer Schreibwerkstatt unter der Leitung von Drehbuchautorin Anna Mönnich klassische Texte von Schiller, Goethe, Herder und Wieland neu interpretiert und in die heutige Zeit übersetzt. Streetartkünstler Daschu gab Textfragmenten gemeinsam mit jungen Menschen ihren Ausdruck im Graffiti. Alles floss schließlich als Gesamtkunstwerk unter Regie von Susanne Maier in eine Theater-Performance, die nach einem intensiven Theater-Workshop im August 2022 von Jugendlichen in der Tiefgarage des Landratsamtes Biberach aufgeführt wurde.
Christoph Martin Wieland-Stiftung Biberach
https://www.wieland-goes-creative.de/wir-klassiker-mit-tiefgang/
Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz
Neugestaltung der Homepage der Gesellschaft im Sinne einer aktuellen Präsentation
Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz
https://anna-seghers.de/
Die Tagung will Leben, Werk und Wirkung Heinrich Manns aus Anlass seines 150. Geburtstags am 27. März 2021 vergegenwärtigen, sein Profil in aktueller Perspektive diskutieren. Mit den Stichworten Boheme, Republik, Exil sind die Lebensphasen des Schriftstellers Heinrich Mann umrissen. Zugleich ist damit sein Werk im Kontext seiner Zeit stichwortartig charakterisiert: Boheme ‒ hierunter wäre das frühe Werk bis 1918 zu subsumieren, neuromantisch, ästhetizistisch, politisch noch konservativ, gleichwohl kosmopolitisch konturiert und in Italien und anderswo entstanden, als der Autor noch keinen festen Wohnsitz hatte, ein Bohèmien, der ein Künstlerleben führte und in Milieus verkehrte, die als Boheme zu fassen sind. Republik ‒ hier stehen die 1920er und frühen 1930er Jahre im Zentrum, Heinrich Mann als Vorkämpfer der deutsch-französischen Verständigung, der für das Konzept Vereinigter Staaten Europas eintrat, ein überzeugter republikanischer Schriftsteller, der sich engagiert für die neue Staatsform Demokratie eingesetzt hat und ein intellektueller Repräsentant der Weimarer Republik wurde. Exil ‒ hier wäre für die französische Zeit die weiterhin bestehende Rolle Heinrich Manns als intellektueller Repräsentant, nunmehr für die aus dem faschistischen Deutschland Geflohenen, zu betrachten, die er auf literarischem und publizistischem Gebiet kämpferisch-humanistisch gestaltete. Im US-amerikanischen Exil wäre – vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs, des Kalten Kriegs und sich verschlechternder Gesundheit – signifikant, wie zwar Heinrich Manns öffentlicher Bekanntheitsgrad schwand, nicht jedoch seine avantgardistisch bis grotesk geprägte literarische Produktivität sowie seine essayistische Zeugenschaft seines Zeitalters.
Heinrich Mann-Gesellschaft
https://heinrich-mann-gesellschaft.de/jahrestagung-2022—heinrich-mann-boheme–republik–exil–jahrestagung-der-heinrich-mann-gesellschaft-zum-150-geburtstag-heinrich-manns
Deutsche Leopardi-Gesellschaft
Tagung „‚O natura, o natura‘ – Leopardis Dichten und Denken der Natur‘“ an der Universität Heidelberg
Die Natur fordert den Menschen seit jeher heraus. Doch seit der Romantik gewinnt
die Beschäftigung mit der Natur zunehmend an Bedeutung, und gerade heute ist sie
von immenser Aktualität. Dies zeigt nicht nur die sich seit dem 19. Jahrhundert her-
ausbildende Hegemonie der Naturwissenschaften, sondern auch das derzeit bestän-
dig wachsende Interesse der Geistes- und Kulturwissenschaften an der Natur.
Was aber heißt Natur? Vom Lateinischen nasci abgeleitet, bezeichnet natura «das,
was hervorbringt, generiert», also das nicht vom Menschen Geschaffene. Es umfasst
die belebte und unbelebte Natur in gleicher Weise wie Naturerscheinungen, die sich
dem Einfluss des Menschen entziehen. Die Natur weist dabei nicht nur einen Bezug
zum Leben auf; vielmehr erscheint Natur überhaupt als Voraussetzung oder Grund für
jede Form von Existenz. Zudem meint die Natur das Wesen; sie bedeutet demnach die
Beschaffenheit der Dinge, ihre physis (so entspricht auch dem lateinischen natura das
altgriechische Wort physis), und auch das Wesen des Menschen.
All diese Momente des vielfältigen Natur-Begriffs reflektiert Leopardi in seinem
Werk in Vers und Prosa. Denn den Ausgangspunkt seines unbezwingbar skeptischen
Denkens bildet die schonungslose Ergründung des Wesens der Dinge und der Existenz
des Menschen im Wissen um Kontingenz und Grundlosigkeit. Dieser Gestus, der Natur
des Zufalls wie auch der Zufälligkeit der Natur entgegenzutreten, bedingt die Originali-
tät und Aktualität seines Werkes, denen die Tagung auf vielfältigen Wegen nachgehen
wird, um die bis heute verblüffende und immer neue Fragen aufwerfende ‹Lebendig-
keit› von Leopardis Dichten und dichterischem Denken zu erforschen.
Internationale Jacob-Böhme-Gesellschaft
Die Ausstellung der Textbilder zu Jacob Böhme in Görlitz
Die Titelkupfer für die Ausgabe der Sämtlichen Schriften Böhmes stammen von Michael Andreae (ca. 1628 – 1720) und haben ursprünglich ein sehr kleines Format, 14,6 x 9 cm, und sind 1977 vom Schweizer Künstler Hans F. Senkel als Kupfer noch einmal gestochen und auf Kupferplatten im Format 25 x 40 cm vergrößert worden. Die Originale dieser Vergrößerungen sind in der Ausstellung zu sehen.
Die Kupferstiche versuchen, die mystische Philosophie Jacob Böhmes (1575 – 1624) grafisch wiederzugeben, um dadurch das Unsichtbare sichtbar zu machen und den Zugang zu Böhmes Gedankenwelt zu erleichtern. Dadurch ist ein eigenes, neues Werk entstanden, das auf eigene Weise auf Traditionslinien der Kunstgeschichte gewirkt hat.
Internationale Jacob-Böhme-Gesellschaft
https://www.jacob-boehme.org/Ausstellungen.html
Charles Bukowski Gesellschaft
http://old.bukowski-gesellschaft.de/#Festival
Literaturforum im Brecht-Haus
Utopie-Woche 2022 in Berlin
Utopie-Woche: Kritischer Optimismus und Gegenwartsliteratur
Die Utopie genießt keinen guten Ruf. Etwas als „utopisch“ zu bezeichnen ist abwertend. In Anbetracht der gegenwärtigen gesellschaftlichen, politischen und ökologischen Entwicklungen bräuchte es Utopien jedoch dringender denn je. Der Klimawandel sorgt schon jetzt für immer größere Katastrophen. Die Reichen bauen Bunker und ziehen sich in ihre Paläste zurück. Soziale Medien, das Sillicon Valley und rechte Autokraten leisten ihren Teil, um der Welt das Gruseln zu lehren. Doch findet sich im Schatten der dystopischen Gegenwart eine Vielzahl von Ansätzen, die es besser machen wollen.
Utopien funktionieren heute anders als früher. Sie sind komplizierter, lokaler und persönlicher geworden – oftmals definieren sie sich explizit als Widerstand gegen Neoliberalismus, Umweltzerstörung oder Kolonialismus. Das Prozesshafte und Unabgeschlossene des Utopischen steht im Vordergrund. Ihr Absolutheitsanspruch ist dem Interventionistischen gewichen.
Die Utopie-Woche will die These in den Raum stellen, dass der klassische, in die Umgangssprache eingesickerte Utopiebegriff zur Wahrnehmung dieser Strömungen nicht mehr ausreicht. Wir müssen erst unseren Blick dafür schärfen, was utopisches Denken bedeuten kann, um von dort aus weiterzugehen.
Literaturforum im Brecht-Haus
https://lfbrecht.de/projekte/utopie-woche/startseite/
Internationale Philipp Mainländer-Gesellschaft
Übersetzer-Kolloquium am 21. Juli 2022 in Offenbach
Donnerstag, 21. Juli 2022
Öffentliche Veranstaltung:
Eduard von Hartmann und Philipp Mainländer – Rezeption und Translation
Ort: Haus der Stadtgeschichte Offenbach am Main
Internationale Philipp Mainländer-Gesellschaft
http://mainlaender.de/
Literarische Gesellschaft Lüneburg
Vortrag mit Textlesung „Texte zum 100. Jahr des Erscheinens des Romans ‚Ulysses‘ von James Joyce“
Reihe: Bloomsday – 100 Jahre „Ulysses“
Moderation: Thomas Ney (Lesung) und Rainer Poerzgen (Konzept und Moderation)
Das Werden des Ulysses
Es ist wieder Bloomsday, jener 16. Juni, an dem Nora Barnacle 1904 dem verliebten James Joyce ein erstes Rendezvous gewährt hat. Der Schriftsteller hat später diesen Tag in seinem Roman Ulysses sozusagen verewigt. Seit den 1950er Jahren wird er weltweit gefeiert, seit 1998 bietet die Literarische Gesellschaft Lüneburg Bloomsday-Veranstaltungen an, auch in diesem Jahr wieder, das ein besonderes ist: Am 2. Februar 1922 – also vor 100 Jahren – ist der Roman in Paris erschienen, pünktlich zu Joyce‘ vierzigstem Geburtstag. Als Verlag fungierte die Buchhandlung Shakespeare and Company, die sich traute, was viele angefragte Verlage nicht gewagt hatten. Das Thema der diesjährigen Veranstaltung trägt dem Rechnung: Das Werden des Ulysses!
Nach einer Odyssee durch mehrere europäische Städte kamen James Joyce und Nora Barnacle schließlich in Triest an, die Stadt sollte ihnen für einige Jahre zur Heimat werden. Dort fand der Schriftsteller Zeit und Raum zum Arbeiten, dort begann er auch die Arbeit an dem Jahrhundertroman Ulysses. Dem wird – von den Anfängen in der damals österreichischen Hafenstadt bis zum Erscheinen in Paris vor hundert Jahren und darüber hinaus – gefolgt anhand von verschiedenen Texten, z.B. Briefen, von James Joyce selbst, aber auch von anderen, die das Entstehen begleiteten: Die erste Idee dazu, das Beginnen und Ausarbeiten, die auftretenden Schwierigkeiten bis zum Erscheinen und den deutschen Übersetzungen. In einem zweiten Teil wird dann ein Blick ins Buch geworfen, um die unglaubliche Vielfalt des Romans aufzuzeigen.
Thomas Ney wurde 1958 in Essen geboren. Nach seiner Ausbildung zum Buchhändler absolvierte er eine Schauspielausbildung in Stuttgart.
Seit 1979 ist er als freischaffender Schauspieler mit Soloprogrammen, Ensemblestücken und Gastspielen an vielen Spielstätten in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland beschäftigt. Ney ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt in Lüneburg.
Gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Literarische Gesellschaft Lüneburg
https://ligelue.de/programm/james-joyce/
Günter Grass-Haus
Lesung und Gespräch mit der Bestsellerautorin Dörte Hansen über ihren neuen Roman „Zur See“
Die norddeutsche Bestseller-Autorin Dörte Hansen ist derzeit in aller Munde. Nach ihren erfolgreichen Romanen „Altes Land“ und „Mittagsstunde“, letzterer derzeit im Kino zu sehen, erschien kürzlich ihr lange erwartetes drittes Buch „Zur See“. Aus diesem liest sie am Freitag, 16. Dezember, ab 19.30 Uhr im Kolosseum Lübeck. Veranstalter ist das Günter Grass-Haus.
In dem Roman erzählt die 1964 in Husum geborene Schriftstellerin mit gewohnt großer Wärme vom Wandel der seit 300 Jahren auf einer Nordseeinsel ansässigen Familie Sander, deren Leben sich innerhalb nur eines Jahres von Grund auf ändert. Wie auch schon in ihren beiden vorherigen Werken thematisiert Hansen die Liebe zum Meer, den Wandel einer oft romantisch verklärten Inselwelt, alte Gesetze, die ihre Gültigkeit verlieren, und damit einhergehend Befreiung und Aufbruch in eine neue Zeit.
Die Lesung wird moderiert von Dr. Jörg-Philipp Thomsa, dem Leiter des Günter Grass-Hauses. Im Anschluss signiert die Autorin Bücher für ihre Fans. Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Günter Grass-Haus und dem Kolosseum Lübeck
Johann Jakob Christoph von Grimmelshausen-Gesellschaft
Auftritt ensemble_kupido ‚Thorheiten meiner Leffelei‘
Lesung und Konzert mit dem „ensemble kupido“
Irrfahrten und Liebesabenteuer aus dem barocken Schelmenroman „Der abentheuerliche Simplicissimus“ von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (1622 – 1676) stehen im Mittelpunkt eines Konzerts mit dem „ensemble_kupido“. Organisiert wird der Abend mit dem Titel „Thorheiten meiner Leffelei“ vom Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und von der Grimmelshausen-Gesellschaft. Die öffentliche Veranstaltung beginnt am 23. November (Mittwoch) um 19.30 Uhr in der Studiobühne am Domplatz 23. Alle Musik- und Literaturinteressierten sind willkommen, der Eintritt ist frei.
Das „ensemble_kupido“ widmet sich selten gespielter weltlicher Vokalmusik des 17. Jahrhunderts und macht diese durch eine experimentierfreudige und feinfühlige Gestaltung erlebbar. Kompositionen von Johann Hermann Schein, Andreas Hammerschmidt, Johann Erasmus Kindermann und Constantin Christian Dedekind, kombiniert mit Kapiteln aus dem „Simplicissimus“, geben auf kurzweilige Weise einen Eindruck vom (Liebes-)Leben vor 400 Jahren.